Über Loew

Persönliche Daten

  • Name: Peter Loew
  • Geboren: 28. Januar 1931
  • Geburtsort: Schliersee
  • Staatsangehörigkeit: deutsch
  • Verstorben: 01. Juli 2012
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Kurzbiografie

Der gebürtige Schlierseer Künstler der sein Studium an der Akademie der bildenden Künste absolvierte, lebte seit 1953 in München. Studienreisen nach Italien und Schweden und zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen bildeten den Schwerpunkt seines Schaffens. Ausserdem fertigte Loew noch viele Arbeiten die sich in öffentlichen Besitz befinden.

Hintergrund seiner Arbeiten

Intensive Auseinandersetzung vor und mit der Natur in früheren Schaffensabschnitten - eine nicht wegzudenkende Voraussetzung für mein jetziges Tun - ermöglicht es mir heute, rein aus der Vorstellung zu arbeiten.

Rinnsale in Berghängen - Bergwiesen wurden mir zum Zeichen gelebten Lebens, Beispiel von Verwandlung der Materie. Im Wechselspiel der Tannen und Laubbäume des Bergwaldes, des Tales, aus dem ich komme, fand ich den Rhythmus - entscheidende Impulse für bildnerische Musikalität.

Diese visuell wesentliche eigene Lebenserfahrung und die große Liebe zur Musik Johann Sebastian Bachs waren wohl wichtige Voraussetzungen für den Kristallisationsprozess - für die Entstehung meiner Bildgattung "Fugenbilder", die ich als einen Hauptpfeiler meines gesamten künstlerischen Schaffens sehe."

Werdegang

  • 1951 - 1957
    Studium an der Akademie der Bildenden Künste München bei Professor Hermann Kaspar / Meisterklasse
  • 1953
    Umzug nach München, Studienreisen nach Italien (Sizilien, Elba), und Schweden (Ystad), langjährige Lebensgemeinschaft mit der Bildhauerin Karin Saalmann
  • 1954
    erste Ausstellung im Haus der Kunst, München
  • 1957
    ab diesem Zeitraum arbeitet Loew freischaffend
  • 1958
    München 1869-1958 "Aufbruch zur modernen Kunst" Haus der Kunst. Schweden Aufenthalt (Südküste) Ausstellung der dort entstandenen Arbeiten im Kunstmuseum Ystad
  • 1959
    Thematische Ausstellung "Realisten-Extremisten" Kollektion im Völkerkundemuseum München BBK
1951 - 1959
  • 1960 - 1975
    Lehrauftrag für Freie Malerei an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität München
  • 1960-2010
    Haus der Kunst München
  • 1961
    Freunde der bildenden Kunst München E.V. Einzelausstellung "Die Improvisationen 1960"
  • 1963
    erste Gallerieausstellung "Ölbilder/ Aquarelle/ Zeichnungen" Galerie Christoph Dürr, München
  • 1964
    Kunstkreis Bottrop
  • 1967
    Fernsehfilm im ZDF "Peter Loew, München" Der Trommlerzyklus - Straßenbilder
1960 - 1969
  • 1975 - 1979
    Kunstwerke für Weihenstephan 1975-1979 ausgeführte Arbeit "vierstimmige Fuge in kühlem Klang " 300x300 für die Hauptwand im großen Speisesaal der Mensa
1970 - 1979
  • 1980
    Pilotprojekt Lothringerstraße 13, München, Düsseldorf Siemens Haus Fugenbilder/ Aquarelle
  • 1983
    Kunsthalle Nürnberg "Fugenbilder"
  • 1985
    Staatsgalerie Stuttgart
  • 1988
    Seerosenpreis für bildende Kunst der Stadt München,
    Galerie Kurz
1980 - 1989
  • 1990
    Galerie Kurz
  • 1994
    Galerie Kurz
  • 1995
    Europäisches Patentamt München
  • 1997
    Galerie Kurz
1990 - 1999
  • 2005 - 2006
    Wagnerkunstmanagement Hamburg
  • 2007
    Stiftung Opelvillen, Rüsselsheim "Klang im Bild"
  • 2010
    Wagnerkunstmanagement Hamburg, sowie weitere zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen
2000 - 2010
  • Bayrische Staatsgemäldesammlungen München
  • Staatliche Graphische Sammlungen München
  • Städtische Galerie München
  • Kunstmuseum Ystad Schweden
  • Universität München
  • Universität Weihenstephan
  • Universität Passau
  • Sophie Scholl Gymnasium München
  • Staatsgalerie Stuttgart
Arbeiten in öffentlichem Besitz (Auszug):

Galerie

Video

Video 5:54 / Peter Loew eine Retrospektive

 

Video 6:09 / Peter Loew erklärt seine Fugenbilder

Fugenbilder

Den Fugen liegt eine strenge Gesetzmäßigkeit zu Grunde, die Zufälligkeit oder Fragmentarisches nicht zulässt. Symmetrie - Asymmetrie, Metrik - Tektonik, Homogenität der Struktur - Rhythmus, das sind die tragenden Werte dieser Bilder.

Raum wird durch Maße und Abstände erzeugt, nicht durch illusionstische Tiefenwirkung. Konkret und abstrakt in einem, musikalisch und gleichnishaft zu Kosmischen, nenne ich diese Bilder.

Die Elemente, die, zueinandergefügt, die Fuge, das Fugenbild ergeben:

Das einzelne Element baut sich chromatisch auf von hell nach dunkel, meistens in drei bis vier Tonstufen. Die dunkle Kante ist jeweils die Bewegungsrichtung im Bildgeschehen. Drei Grundtypen, Form-Elemente habe ich mit erarbeitet, um damit so komponieren zu können wie ich es tue: das Symmetrische Element, das Asymmetrische Element, das sogenannte Ganze Element. Eines ist allen gemeinsam, sie sind schlank von Gestalt und laufen an beiden Enden spitz zu. Je nach Bild-Idee sind sie von unterschiedlicher Länge.

Das Symmetrische Element hat an den beiden Enden gleichgeartete Spitzen, auf der einen Seite eine dunkle Kante und klingt auf der anderen Seite hell aus. Die dunkle Kante ist die Bewegungsrichtung im Bild.

Das Asymmetrische Element ist pfeilförmig - kopfschwer, hat ein dickeres Vorderteil und ein sich verjüngendes, dünn auslaufendes Ende, auf der einen Seite eine dunkle Kante und klingt auf der anderen Seite hell aus. Die dunkle Kante und das dickere Vorderteil sind die Bewegungsrichtungen im Bild. Das asymmetrische Element hat besondere Tempoaufgaben in der Komposition zu erfüllen.

Das sogenannte Ganze Element hat in der Mitte einen dunklen Kern und klingt nach beiden Seiten hell aus. Es hat einen statischen Wert im Bild und ist, wenn es eingesetzt wird, Spendestation, Ausgangspunkt der Farbe, in der es dargestellt wird.

Nicht in jeder Komposition werden alle drei Formtypen gleichzeitig eingesetzt.

Wie manche Bildtitel, z.B. "Fünfstimmige Fuge", signalisieren, ist in meiner Bildgattung "Fugenbilder" für mich Farbe nicht nur Farbe; Farbe ist gleichzeitig auch Stimme. Die einzelnen Elemente berühren sich nicht, keines der Elemente ist am Bildrand angeschnitten. Das ist kein Zufall. So entsteht durch ein Zusammenfügen der Elemente - als Farbstimmen - mit unterschiedlichen, aber klar bestimmten Zwischenräumen, je nach Bild-Idee aus Bewegungsabläufen, Bewegung - Gegenbewegung, chorische Partien, wie ich die Element-Gestaltblöcke gerne nenne, einzelnen Stimmenläufen, einem "Miteinander", einem "Gegeneinander", einem "Ineinandergreifen" letztendlich die Ganzheit der Komposition: Das Gefüge - die Fuge - bildnerische Musik.

Peter Loew

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